Theater 2019

 

Bericht im Mitteilungsblatt 2/2019 "Uns Blättchen" von der Kolpingsfamilie Bonn-Zentral

und Bericht General-Anzeiger vom 25.03.2019

2019 Kolping 190417 S1

2019 Kolping 190417 S2

2019 Kolping 190417 S3

 

General-Anzeiger vom 25.03.2019

2019 GA Bericht 190325 bearbeitet

 

 

 

Theater 2018

 

Bericht Hinter den Kulissen  - 02. Mai 2018

 

Der Abt mit der Mistgabel....und was ich, der Hund des Earl of Sidespring hinter der Bühne so erlebt habe:

Das Publikum wartet gespannt im Saal, die Musik beginnt und der Vorhang öffnet sich. Ich stehe auf einem Tisch hinter der Bühne und diene als 'Huthalter'. Hier ist die Anspannung riesig. Ich bemerke, dass alle gespannt hinhören, wie das Publikum auf das Bühnenbild reagiert und ob alles so laufen wird, wie in vielen Stunden mit der Regisseurin Ulrike eingeprobt wurde?! Ich bin noch voll entspannt. Der Erzähler (Rolf) betritt die Bühne und beginnt gemeinsam mit meinem Hundekumpel Sir Mopsy die Geschichte vom Abt mit der Mistgabel vorzulesen. Währenddessen herrscht hinter der Bühne Lampenfieber. Sitzt das Kleid richtig? Hält die Frisur oder brauchen wir doch noch Haarspangen um die Haarwellen zum halten zu bringen? Hält der angeklebte Kinnbart, haben alle an den Lippenstift gedacht und liegt das Make Up für den Rollenwechsel des Earl of Sidespring zu Father Brown (beides gespielt von Harald) bereit? Ich kann die Aufregung nicht nachvollziehen. Ich stehe immer noch auf einem Tisch, mein Fell liegt gut und ich habe immer noch den viel zu großem Zylinder auf dem Kopf. Während das Dienstmädchen Betty (Elke) sowie IMG 20180502 WA0000Lord Gregory und Lady Inred de Burgh (Timm und Peggy) auf der Bühne bereits ihr Bestes geben, steckt auch endlich Arthur (Gernot) in seinem Kostüm (einige Schauspieler waren schon unruhig) und er kann mit seiner Mutter Pecunia (Almut) in Richtung Bühne starten. Die anderen warten noch auf ihren Auftritt, gehen nochmal schnell zur Toilette, rauchen eine Zigarette, essen noch ein Brot oder wippen unaufhörlich vor Nervosität mit den Beinen. Ich stehe immer noch auf dem Tisch...mit Zylinder und wenig beachtet...
Welch ein Luxus hinter der Bühne. Die Schauspieler und auch ich sitzen zwar in einem Zelt, haben dort aber einen großen Fernseher und können so das Geschehen auf der Bühne verfolgen. So verpasst keiner seinen Auftritt! Und zum Glück fällt so auch auf, dass nach einem Bühnenumbau das Bühnenbild nicht umgeschlagen wurde. Aber alle haben aufgepasst, auch ich, und das Bühnenbild wird noch schnell umgeschlagen. Zum Glück passiert das nur einmal und alle weiteren Umbauten verlaufen problemlos. Inzwischen sind auch Isabella (Petra) und Camilla (Birgit) auf der Bühne und hören, genau wie die Zuschauer gebannt zu, wie 'Lady' Pecunia von baumstammdicken Kanonenröhren und geladenen Pistazien berichtet, mit welchen sie und ihr Sohn 'Lord' Arthur auf dem Weg in die Soufinster Abby bedroht wurden. Und nach dem ersten 'Peppermint Tea mit Milk' erscheint mit viel Nebel, Licht - und Toneffekten (dank unserer tollen Techniker Martin und Helge) der Abt mit der Mistgabel (Marc).
Während auf der Bühne eben gerade noch von Mordplänen und Hochzeitsplänen geredet wurde, rückt die Pause immer näher! Die Zuschauer werden von einem tollen Theken-Team mit Getränken und Naschereien versorgt und hinter der Bühne gibt es Schokolade zur Stärkung der Nerven, serviert von unserer Souffleuse (Gisela). Ich hätte auch gerne Schokolade, aber keiner bemerkt meinen Wunsch und ehe ich mich richtig bemerkbar machen kann, ist die ganze Schokolade von den Schauspielern aufgegessen…schade…
Aber dann, nach der Pause, bin ich endlich an der Reihe! Mein großer Auftritt kommt und ich werde endlich von diesem lästigen Zylinder befreit. Der steht dem Earl of Sidespring (Harald) auch viel besser als mir. Zusammen mit einem Pferd und mit dem Earl komme ich durch das Publikum rein und werde noch ein, zwei Runden um das Publikum herum getragen (so bemerkt mich auch jeder!) Doch mein Auftritt ist kurz, denn ich werde quasi sofort an einen netten Zuschauer gegeben und kann von dort aus entspannt dem Stück folgen. Ich sitze gleich in der ersten Reihe und kann daher auch alles gut sehen. Während sich auf der Bühne das Geheimnis um den 'Peppermint Tea mit Milk' und um das Erscheinen des Abtes löst, löst sich hinter der Bühne langsam auch die Anspannung (nehme ich zumindest an, denn ich sitze ja inzwischen im Publikum). Zu guter Letzt erscheint Father Brown (ebenfalls von Harald gespielt) um die Heiratswilligen auf der Bühne zu trauen. Zum Glück ist die Türe zur Abbey offen und Isabella und Father Brown können problemlos in die Abbey eintreten. Isabella wird klar, dass sie jetzt die Herrin der Soufinster Abbey ist, Lord Gregory verlässt laut schreiend vor Verzweiflung den Ort des Geschehens und auch Lady Inred und Pecunia
erkennen, dass sie nichts mehr gegen die Hochzeit von Isabella und Arthur ausrichten können bzw. wollen. Nachdem der Abt von seinem Fluch befreit ist, herrscht auch hinter der Bühne Gelassenheit und alle freuen sich auf den Applaus, die Verbeugung und ein leckeres Essen nach der Aufführung. Leider werde ich beim Verbeugen nicht mehr auf die Bühne geholt und kann so auch meinen Applaus nicht wirklich entgegen nehmen..... aber ich hätte bestimmt 'Standing Ovations' bekommen, als Hund des Earls wohl selbstverständlich! Inzwischen ist die Soufinster Abby Geschichte. Das Bühnenbild konnte 'gerettet' werden, so dass auch das Bild meines Hundekumpels 'Barksalot' bestimmt bei einer der nächsten Partys oder ähnlichem einen weiteren 'Auftritt' haben wird. Ich habe ein schönes zu Hause bei Rosemarie und Anton gefunden, die sich liebevoll um mich kümmern. Für die Schauspieler und Helfer heißt es "auf ein Neues im nächsten Jahr?!"...... vielleicht bin ich ja auch wieder dabei.... mal sehen...

 

General-Anzeiger 10. April 2018

2018 GA 20180410