Dann kam endlich Musik zum Mitsingen und Mittanzen. Mit ihrem mitreißenden frischen Sound hat sich die 2012 gegründete Band „Kuhl un de Gäng“ zwischenzeitlich einen festen Platz in den Reihen der besten jungen Kölner Bands erspielt. So war es nicht verwunderlich, dass sie den Saal zum Kochen brachten. Es sei nur eins angemerkt: „Loss mer springe“.
Dr. Klaus König, im Ruhestand befindlicher Veterinär, trat als „Ne Oberkellner“ vor das Publikum. Was für eine Ironie. Da erzählte der was von spanischen Spezialitäten, die man nach dem Stierkampf als Delikatesse reicht und fügt erschaudernd hinzu, dass manchmal auch der Stier gewinnt. So hat er jedenfalls sein Publikum gewonnen, was ihm mit herzlichem Applaus für seinen Vortrag dankte.
Lupo gibt es seit Anfang 2011. Das Quintett hat sich kurzerhand nach dem ersten Bandmobil benannt, dem Volkswagen Lupo, als „kleinster Bandbus der Welt“. Und bei Songs wie „Jespenster“ und natürlich „Claudia“ stand der Saal auf den Stühlen. Bei letzterem wurde jemand im Elferrat ganz unruhig.
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Jetzt stand auf dem Ablaufplan „Pause“. Dafür war aber keine Zeit. Die wenigen Minuten überbrückte die Saalmusik Achim Klasen. Der kommt tatsächlich aus dem Ausland, nämlich aus Buchholz im Westerwald.
Und dann kamen ja auch noch „De Flönz“. Das ist zwar auch eine Wurstspezialität, in unserem Falle aber Musik, wobei der Festausschuss Bonner Karneval bzw. Mitarbeitende des Festausschusses ihre Hände im Spiel haben. Es ist ein spontanes Projekt aus 2014. Dahinter verbergen sich namhafte Musiker der Bonner Rockmusikszene. Zur Karnevalszeit spielen de Flönz die bekanntesten kölschen Lieder u.a. von Brings, Höhner, Cat Ballou, Paveier oder Klüngelköpp, aber auch eigene Songs. Der Saal fand das große klasse und feierte „De Flönz“ auf der Bühne bei der Bürgersitzung der Fidele Walzbröde.
Endlich was fürs Auge mag der eine oder andere Gast gedacht haben als die „Original Matrosen vum Müllemer Böötche“ auftraten. Sie sind Teil der Karnevals-Gesellschaft Müllemer Junge Alt-Mülheim e.V. von 1951 – ein Traditionstanzcorps des Kölner Karnevals gegr. 1952. Akrobatisch und mit viel Charme präsentierten sie ihre Tänze. Eine Augenweide für das närrische Publikum.
Wie in den letzten Jahren auch, mussten nun die Fidele Walzbröde auch selber ran. Mit Cowboy-Hut und Steckenpferden legten sie einen Line Dance auf die Bühne. Der Saal forderte dann auch prompt eine „Zugabe“.
Seine Tollität, Prinz Thomas I. und ihre Lieblichkeit Bonna Anne-Christin I.
Und dann kam das Schönste und Beste was der Karneval der Bundesstadt Bonn zu bieten hat. Seine Tollität, Prinz Thomas I. und ihre Lieblichkeit Bonna Anne-Christin I. Begleitet vom Jubel der Jecken zogen sie mit ihrer Equipe in den Saal ein. Sie begrüßten ihre närrischen Untertanen und verteilten Orden und Ehrenzeichen. Daniel von den Fidele Walzbröde erhielt den diesjährigen Prinzenorden für sein besonderes Engagement. Ulli und Ansgar wurden mit dem persönlichen Orden des Prinzenpaares ausgezeichnet. In seiner Ansprache an das närrische Auditorium machte Thomas I. den Schultheiß Andreas dann zum Martin, was ihm das Gelächter des Saals und einen kleinen Rüffel der Bonna einbrachte. Diese bemerkte nämlich, dass seine Tollität mit den Namen und den dazu gehörenden Personen durchaus ein kleines Problem habe. So also wurde aus dem Andreas ein Martin. Dieser überreichte traditionell dem Prinzenpaar ein absolutes Unikat. Es ist das in Bronze gegossene Wappen der „alten“ Stadt Bonn, das sie an ihre Session erinnern soll.
Prinzenpaar und Equipe blieben noch eine Weile, denn es kam nun wie es kommen musste. Es galt Abschied zu nehmen vom Saal, vom Publikum, allen Gästen und von der Mensa. Im nächsten Jahr wird es noch einmal eine Bürgersitzung der Fidele Walzbröde in der Mensa geben, nämlich am 08.02.2020. Danach wird dort saniert und renoviert.
Dem Schultheiß zu Ehren und mit Dank an ihn wurde das Schultheißlied angestimmt. Das ist eben Tradition und das ist auch gut so bei den Fidele Walzbröde. Ebenso wie der gemeinsame Abgesang „Wir werden uns wiedersehen“.
Danke an alle die geholfen haben und die da waren.
Dreimol vun Hätze Bonn Alaaf.
(Bilder Heinz Tengler)